
Basics Systematischer Theologie, Cover: Verlag Friedrich Pustet
Der systematische Theologe Martin Dürnberger, Professor für Theologische Grund- und Gegenwartsfragen an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Paris-Lodron Universität Salzburg, legt im Pustet-Verlag Regensburg bereits die zweite, erweiterte Auflage seines Werkes „Basics Systematischer Theologie. Eine Anleitung zum Nachdenken über den Glauben“ vor.
Das Werk, das aus Lehrveranstaltungen an den Universitäten Köln und Salzburg hervorgegangen ist, versteht sich als „lockere Einführung für jene […], die mit theologischen oder religionsphilosophischen Studien anfangen, komprimierte Überblicke für Prüfungen oder Praktika suchen oder allgemein entspanntes Interesse an entsprechenden Fragen haben“ (S. 24). Diesen Anspruch kann das Werk einlösen, wenngleich das auf dem Cover prangende Zitat Gilbert Keith Chestertons sicher nicht ohne Grund dort steht: „Theology is simply that part of religion that requires brains“. Das Hirn wird in den 20 Kapiteln des vorliegenden Buches durchaus herausgefordert – auf eine sehr durchdacht-elaborierte und zugleich ansprechende Weise.
Neben dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis liefert Dürnberger einen „Reiseplan“ für seine 20 Kapitel („Ausflüge“), in dem er für jedes Kapitel die Kernfrage benennt, um die es unter der jeweiligen Überschrift geht (S. 18f.). Sieben Zwischenreflexionen gliedern das Werk in sieben Blöcke (vielleicht ist die Zahl „7“ hier ganz bewusst gewählt? Jedenfalls erweist sich diese Einteilung als schlüssig): Im ersten Block (Kapitel 1-3) liefert Dürnberger eine grundlegende Einführung zum Verständnis von Theologie sowie zum Verhältnis von Glaube und Vernunft (theologische Erkenntnislehre). Der daran anschließende Bereich des Buches, der drei Blöcke umfasst, widmet sich der Gottesfrage (oder, fundamentaltheologisch gesprochen, der demonstratio religiosa): Die Kapitel 4-6 blicken auf den Gottesbegriff, Gottesbeweise und die Attribute Gottes. Sodann geht es um verschiedene Ansätze der Religionskritik (Kapitel 7-9), bevor die Theodizeefrage in den Blick genommen wird (Kapitel 10). Es folgt ein Block zu Jesus Christus (demonstratio christiana), beginnend bei der Rückfrage nach dem historischen Jesus und weitergeführt über die Soteriologie, das Verhältnis von göttlicher und menschlicher Natur in Christus sowie trinitätstheologische Reflexionen (Kapitel 11-14). Es schließt sich mit den Themenbereichen Ekklesiologie, Sakramente, Ökumene und Theologie der Religionen ein Block (Kapitel 15-18) zur Kirche an (demonstratio catholica). Am Ende steht ein Block, der die Eschatologie (Kapitel 19) und – mit einem Rückverweis auf den Beginn des Werkes – ein Kapitel (20) zur Theoriebildung in der systematischen Theologie umfasst.
Insbesondere für die Arbeit im Selbststudium sind die Zwischenreflexionen hilfreich, welche die einzelnen Blöcke miteinander verbinden. Eine gute Orientierung für die gewinnbringende Arbeit mit dem Buch bilden auch die zu jedem Kapitel formulierten Leitfragen. Hilfreich sind zuletzt auch Quellen- und Literaturverzeichnis sowie Namens- und Sachregister am Ende des Buches.
„Theology is simply that part of religion that requires brains“. Es ist wahrlich keine „leichte Kost“, die Martin Dürnberger den Leserinnen und Lesern seines Werkes anbietet. Systematische Theologie ist anspruchsvoll, komplex und verlangt denen, die sich intensiver mit ihr befassen, gedankliche Hochleistungen ab. Durch seine Art der „Zubereitung“ schafft es Dürnberger jedoch, „Verdauungsschwierigkeiten“ zu minimieren: Die Kapitel sind kleinschrittig untergliedert, arbeiten mit Kursivdruck, Einrückungen, Grafiken und Schaubildern. Außerdem gelingt Dürnberger geradezu meisterhaft, die oftmals komplexen Sachverhalte durch lebensnahe und verständliche Beispiele anschaulichzu machen. Besonders beeindruckt dabei seine ansprechende, faszinierende, bisweilen lockere Sprache, wie sie auch in Podcasts und Videos erlebbar wird. Martin Dürnberger brennt für die Gegenstände, die er vermittelt. Davon legt sein Buch eindrucksvoll Zeugnis ab. Es macht trotz aller Komplexität der Themen Lust auf die Lektüre – und vor allem Lust auf mehr Theologie. Wer Dürnbergers Werk studiert hat, ist für den weiteren Weg bestens zugerüstet.

Dr. Daniel Greb ist Studienleiter bei Theologie im Fernkurs.